Montag, 29. März 2010

Konsum Marionetten

Neben der Befriedigung unserer Grundbedürfnisse sucht die Mehrheit der Menschen nach Erfüllung materieller Wünsche. Das Kaufen immer neuer, besserer Produkte ist zur Gewohnheit, zu einem Grundbedürfnis und vorherrschenden Lebenssinn geworden. Ein erfülltes Leben wird oft gleichgesetzt mit dem Konsum von Genussmitteln sowie der Verfügbarkeit und Nutzung von Gegenständen und Besitztümern, die wir nicht wirklich brauchen.

Das Mittel zum Lebenszweck, dem Konsumismus, ist die Erwerbstätigkeit. Wir sind zu Angestellten eines auf Profit und Wachstum ausgerichteten Systems geworden. Dieses System bedient sich der Werbeindustrie um Konsumsklaven heranzuzüchten. Folglich fördert die Beschäftigung in einem solchen Ausbeutungssystem nicht die Erziehung von freien und souveränen Bürgern. Stattdessen suchen wir unser Heil in grenzenlosem Konsum. Der vom Konsumsystem geförderte Egoismus lässt uns eine "Nach mir die Sintflut" Haltung einnehmen. Blind für die Folgen unseres Handelns verlangen wir, verwöhnten Kindern gleich, nach den beworbenen Produkten.

Jenseits von Einsicht, Vernunft und Verantwortung führt uns der Konsumismus in eine kollektive Infantilisierung. Wir sind zu Marionetten geworden, die ihrer Arbeit nachgehen, um sich anschließend eine Menge oft nutzloser Konsumgüter zu kaufen, die uns nur kurzfristig Befriedigung verschaffen.

Ein Ausstieg aus der vom Konsumsystem geschaffenen Unmündigkeit und Abhängigkeit bedarf einer Befreiungsstrategie und der eigenen Aktionsbereitschaft.

Es geht hierbei nicht um eine "Alles oder nichts" Haltung. Im Rahmen der eigenen Möglichkeiten kann jeder seinen persönlichen Beitrag für die eigene Unabhängigkeit leisten. Erst wenn wir anfangen, den Status quo zu verändern, werden wir erkennen, wieviel Lebenssinn sich uns auch (oder gerade) jenseits kurzweiliger materieller Güter bietet.

Verantwortungsbewusstes Konsumverhalten, welches nicht zu Lasten von Mensch, Tier und Umwelt geht, wird das System zum Wohle aller verändern.



http://www.konsumismus.com/DOWNLOADS.htm

Bericht Attac Konsumkritische Stadtführung in Augsburg

Donnerstag, 18. März 2010

Gedanken zum Veganismus

Veganismus als Basis menschlicher Werte
Veganismus als Tierschutz
Veganismus als Umweltschutz

Veganismus ist Freiheit ohne Gewalt

Ziel des Veganismus

Eine Grundhaltung zu kultivieren, die zu bewusstem und rücksichtsvollem Handeln gegenüber allem Leben führt.

Nutzen des Veganismus

  • Stabilisierung der Ökosysteme, des Klimas und der Artenvielfalt
  • Gesicherte Ernährung für alle, auch bei steigender Weltbevölkerung, unterstützt dauerhaften Frieden
  • Eine vitale und gesunde Ernährung stellt die Gesundheit in den Mittelpunkt
  • Souveräne Menschen, die eigenverantwortlich handeln und sich darüber bewusst geworden sind, dass jedes Leben in Beziehung zueinander steht
  • Die Steigerung der Bewusstheit über diese Zusammenhänge verbindet uns wieder stärker mit der Natur, was dazu führt, dass Ressourcen klug genutzt werden
  • Mitgefühl und Liebe uns selbst und anderen gegenüber prägen unsere Handlungen

Widerstände gegen den Veganismus

  • Konsumdenken als vorherrschende Ideologie sowie das Streben nach Profit ohne ethisches Bewusstsein
  • Genussorientiertes und unbewusstes Handeln
  • Angst, sich lächerlich zu machen und als Teil einer Minderheit ins Abseits zu geraten
  • Angst vor Veränderungen und Festhalten an Traditionen und Gewohnheiten
  • Extreme Standpunkte und Prinzipien seitens der be-/verurteilenden Menschen
  • Reduzierung des Veganismus auf eine Ernährungsform, die als minderwertig und unmännlich hingestellt sowie mit persönlichem Verzicht assoziiert wird
  • "Abhängigkeit" von tierischen Produkten wie Fleisch, Milch und Käse, z.B. durch Zucker und Geschmacksverstärker, vergleichbar mit der Abhängigkeit von Nikotin beim Rauchen
  • Klischees gegenüber Veganern, wie z.B. "Gutmenschen", "Missionare", "Besserwisser", "Spinner"
  • Fehlende Bereitschaft, sich mit Themen zu befassen, die die eigene Lebensweise in Frage stellen
  • Der fehlende Glaube, durch persönliches Handeln etwas verändern zu können
  • Gleichgültigkeit, Unmündigkeit, Egoismus
  • Mangel an Empathie - sich in andere einzufühlen
  • Der Glaube, der Mensch sei die Krönung der Schöpfung und besäße das Recht, nicht menschliche Lebewesen nach Belieben zu benutzen

Engagement vegan lebender Menschen

  • Vermeidung von Leid gegenüber Mensch, Tier und Umwelt
  • Nach Möglichkeit Vermeidung tierischer Produkte bei Ernährung, Kosmetik, Medizin, Unterhaltung, Kleidung, Forschung, ...
  • Erhalt der eigenen Gesundheit durch eine vitalstoffreiche Ernährung
  • Bewusster Umgang mit Ressourcen und Konsum regionaler Produkte
  • Aufklärungsarbeit auf allen Gebieten, z.B. Religion, Politik, Wissenschaft, Bildung, Ernährung, Umwelt, ...
  • Proteste, Petitionen und Kundgebungen für Tierrechte, Umwelt und Menschen
  • Kultivieren einer "liebenden" Grundhaltung
  • Entdecken der eigenen Talente

Wer sind diese Veganer?

Der Begriff "Veganer" ist irreführend, richtiger müsste es "vegan lebende Menschen" heißen. Vegan lebende Menschen gehören keiner bestimmten sozialen Schicht, Religion, Partei, Sekte oder sonstigen Gruppierung an. Jeder Mensch kann vegan leben. Vegan lebende Menschen halten sich nicht für etwas besseres, haben doch die meisten von Ihnen selbst einmal tierische Produkte konsumiert.

Schritte zum Veganismus

Die meisten vegan lebenden Menschen waren dies nicht von Geburt an. Viele der heute vegan lebenden Menschen haben sich durch Veränderungen in ihrem Denken dazu entschlossen. Die Gründe, die einen Menschen dazu bewegen, sind sehr verschieden. Ist der Entschluss erst einmal gefasst, wird der Veganismus mit voller Überzeugung gelebt. Er wird als Fortschritt empfunden. Eine Rückkehr zu alten Verhaltensweisen würde Gewissenskonflikte verursachen. Für einen vegan lebenden Menschen hat der Veganismus nichts mit Verzicht zu tun, wie es von den "nicht-Veganern", z.B. beim Thema Fleisch, empfunden wird. Vielmehr hat es mit dem Ablegen leidverursachender Traditionen und Gewohnheiten zu tun. Die Attraktivität des Veganismus liegt in seiner Vielfalt und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten und ist für viele Menschen bereits gelebte Praxis.

Permakultur

Eine Erkenntnis aus der veganen Lebensphilosophie heraus könnte z.B. die Beschäftigung mit der Permakultur sein.
  • Die Beschäftigung mit dem Selbst und dem Sinn des Lebens führt uns zurück zur Natur
  • Die Erkenntnis, dass selbst eine vegane Ernährung in unserer Industriegesellschaft das Leid anderer für unsere Produkte nicht ausschließt und ebenfalls keine nachhaltige Zukunft für alle Menschen ermöglicht
Die Motivation der Anwendung permakultureller Prinzipien liegt nicht in den von den Medien propagierten klimapolitischen Annahmen hinsichtlich der Erderwährmung oder der Verknappung der Ressourcen, z.B. dem Erdöl. Die Permakultur und der Veganismus teilen die Auffassung, dass jedes Leben (Mensch, Tier und Umwelt) in Beziehung miteinander steht und mit Achtung und Würde zu behandeln ist. Die Permakultur ermöglicht vegan lebenden Menschen aktiven Umweltschutz zu betreiben und einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt zu leisten. Lebendige Ökosysteme mindern die Auswirkungen klimatischer Veränderungen und ermöglichen so eine schrittweise Anpassung an die sich ändernden Gegebenheiten.

Definitionen sowie angrenzende Themengebiete

  • Vegetarismus (Ernährungsweise, bei der Verzehr von Tieren bewusst vermieden wird)
  • Veganismus (Lebensweise, bei der der Konsum tierischer Produkte bewusst vermieden wird)
  • Gesundheit (körperliches, geistiges und soziales Wohlergehen)
  • Permakultur (nachhaltiges, bewusstes Wirtschaften für zukunftsfähige Lebensräume)
  • Spiritualität (nach Sinn und Bedeutung suchende Lebenseinstellung)
  • Esoterik (Suche nach Erkenntnis im Inneren)
  • Liebe (innere Haltung positiver und tiefer Verbundenheit, die selbstlos ist)
  • Philosophie (Liebe zur Weisheit)
  • Weisheit (Hier: Tiefe Einsicht in die Kreisläufe des Lebens)

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zum Download

Mittwoch, 10. März 2010

Tell China to enact the Animal Protection Law

Vegaversum hat eine Petition für das Inkrafttreten eines Tierschutzgesetzes in China gestartet.

Bitte beteiligt euch an der Petition und verbreitet diese in eurem Umfeld.

Die Petition endet am 6. September 2010. Anbei eine Übersetzung ins "Mandarin", um auch die chinesische Bevölkerung zu erreichen. Die chinesischen Schriftzeichen auf der Flagge bedeuten Frieden.

Petition: http://www.thepetitionsite.com/1/ChinaAnimalProtectionLaw
In September 2009, legislation was drafted to address deliberate cruelty to animals in China. If passed, the legislation would offer some protection to pets, captive wildlife and animals used in laboratories, as well as regulating how farm animals are raised, transported and slaughtered. Still open are the precise details of the final legislation, and the practical aspects of enforcing the law.

Da der Petitionstext in englischer Sprache verfasst ist, hier die Übersetzung.
Sehr geehrter Herr Wu Hongbo (chin. Botschafter in Deutschland),

wie ich hörte, wird in China leider nicht darauf geachtet, Tiere bei der Tötung für den Verzehr oder die Verwendung ihrer Felle schnell und möglichst schmerzlos zu töten. Im Gegenteil, diese empfindenden Wesen, wie zum Beispiel Hundewelpen, sollen in einigen Fällen vor ihrem Tod sogar noch misshandelt und gequält werden um ihr Fleisch schmackhafter zu machen.

Kürzlich erfuhr ich von einer Art von Grausamkeit gegen Tiere, die mich unendlich schockiert hat. Seit einiger Zeit scheint es in China Mode zu sein, Tiere möglichst noch lebendig und sich bewegend zuzubereiten und zu essen, um den Gästen die Frische der Speisen zu demonstieren, aber auch um den Unterhaltungswert zu steigern.
So haben Köche hier eine Methode gefunden, Fische lebendig zu "entschuppen", zu frittieren, zu servieren und dann von hinten nach vorne zu verspeisen. Er wird am Leben gehalten, indem sein Kopf in ein nasses Tuch gewickelt wird. Es macht den Gästen offensichtlich Vergnügen, sein sich bewegendes Maul zu beobachten, wenn sein geschundener Körper auf dem Teller in schmackhaften Saucen liegt und sie spielen noch mit dem Tier, indem sie mit Stäbchen an ihm herum stochern.

Wie ein empfindendes Lebewesen so viel Schmerz ertragen und dabei noch am Leben bleiben kann bzw. muss, ist mir schleierhaft. Wenn wir einen Finger in kochendes Wasser halten, fühlen wir großen Schmerz. Der Schmerz, den das Tier empfindet, wenn sein gesamter, bereits schwer verletzter Körper in heißes Öl gehalten und danach noch mit evtl. scharfen Saucen übergossen wird, ist unvorstellbar!

Natürlich gibt es diese und viele andere Grausamkeiten gegen Tiere nicht nur in China, sondern auch in Deutschland und überall auf der Welt. Deshalb bemühe ich mich, den Menschen das Leid, das sie anderen Schmerz empfindenden Lebewesen zufügen, bewusst zu machen, wann und wo immer ich darüber erfahre.

Und so möchte ich auch an Sie appellieren, sich darum zu bemühen, dass der Tierschutz in Ihrem Land mehr Gewicht erhält, dass Tiere als empfindende Wesen anerkannt werden, deren Leiden ebenso vermieden werden sollte wie das des Menschen.

Ich werde davon Abstand nehmen müssen, Ihr Land zu bereisen oder chinesische Produkte zu komsumieren und werde alle Menschen in meinem Umfeld dazu auffordern, das auch zu tun, wenn nicht ersichtlich ist, dass China sich darum bemüht, die Situation der Tiere in seinem Land zu verbessern.

Mit freundlichen Grüßen