Freitag, 25. Juni 2010

26.06.2010 FleischFlashmob in Hannover

Schockmoment – Plötzlich fallen Menschen zu Boden
Am Samstag werden einige Passanten in der Innenstadt in Hannover für einen kurzen Moment den Atem anhalten, nämlich dann, wenn mehrere Menschen plötzlich zu Boden fallen. Die Tierrechtsorganisation MSFT (www.meine-stimme-fuer-tiere.de) veranstaltet einen Flashmob mit ernstem Hintergrund. Passanten sollen auf die Anzahl der pro Sekunde getöteten Tiere aufmerksam gemacht werden, die ihr Leben für den Fleischkonsum lassen müssen. Nachdem alle Teilnehmer zu Boden gefallen sind, wird der Schockmoment genutzt und weitere Teilnehmer entrollen Banner, auf der die Anzahl der getöteten Tiere zu lesen sein wird. Diese Art von Protest wird insgesamt an 10 verschiedenen Orten in der Innenstadt Hannover durchgeführt. Wie bei einem Flashmob üblich, entfernen sich die Teilnehmer nach einer Minute als wäre nichts gewesen.
Alle Teilnehmer treffen sich bereits um 12.30 Uhr an der Kröpcke-Uhr für die Bekanntgabe der "Fall-Orte" und um das „richtige Hinfallen“ zu üben.

Ort und Zeit:
13.00 Uhr Georgstraße (Bereich McDonalds/Burger King)
13.10 Uhr Georgstraße (Bereich Karstadt/Hauptgebäude)
13.20 Uhr Kröpckeplatz
13.30 Uhr Ernst August Platz (Zur Stadtseite)
13.40 Uhr Ernst August Platz (Bereich Saturn)
13.50 Uhr Kröpckeplatz
14.00 Uhr Osterstraße (Bereich Üstra-Center)
14.10 Uhr Große Packhofstraße (Bereich Karstadt Sport)
14.20 Uhr Georgstraße (Bereich Karstadt/Hauptgebäude)
14.30 Uhr Georgstraße (Bereich McDonalds/Burger King)

Flashmob Beispiel:

Freitag, 18. Juni 2010

Fleisch Verherrlichung

[m]eatery „Gut Ding will Weile haben…“ (Fotografiert im Foyer des Restaurants)
"Seit Oktober 2009 schürt das high end Steakhouse die Lust des Fleisches auf Fleisch. Auf den Teller kommen die zartesten Rücken der Welt: Rinder, die in Argentinien, den USA, und in Husum auf saftigen Weiden aufgewachsen sind und selbst nur mit dem Besten gefüttert wurden. Würzige Salzgräser und die frische, jodhaltige Nordsee-Luft sind die Grundlage für eine gesunde und kontrollierte Aufzucht der robusten Rasse Rotbunter. Nach alter traditioneller Handwerkskunst wird das Fleisch des Husumer Rindes am Knochen in einer gläsernen dry-aged box für mindestens 30 Tage bei 95% Luftfeuchtigkeit und 2° Celsius auf den Punkt gereift. Beim dry-aging wird das Muskeleiweiß durch fleischeigene Enzyme zersetzt, so dass das Fleisch am Ende noch schmackhafter und zarter wird."

Ganzes Ferkel zum Grillen

Rechtzeitig zur Grillsaison hat ein Discounter mal wieder ein ganzes Ferkel im Angebot. Vielleicht trägt das "ganze Ferkel" dazu bei, dass sich einige der Konsumenten darüber Gedanken machen. Hier kann nicht mehr übersehen werden, dass es sich um Wesen handelt, die gelebt haben. Bei einer Wurstscheibe scheint die Verbindung zu ihrem Ursprung nicht mehr hergestellt zu werden - das Verdrängen fällt leichter.

Die Fleisch Flatrate im Rodizio
"Serviert werden Ihnen bis zu 10 verschiedene Fleischsorten vom Putensteak bis zum Rumpsteak am Spieß. Diese werden am offenen Grill zubereitet und direkt am Tisch von den "Cortadores" vom Spieß geschnitten. Essen so viel Sie mögen..."

Von sowas - und nichts anderem - träumt die Welt bei einem Feste.
Es ist eben das tote Tier zum Feiern doch das Beste.

Mittwoch, 16. Juni 2010

Gentechnische Baugenehmigung für Boehringer in Hannover erteilt


"Der Pharmakonzern Boehringer hat die gentechnische Baugenehmigung für das umstrittene Tierversuchslabor erhalten. Mit der gentechnischen Genehmigung gilt auch die Genehmigung des städtischen Bauamts als erteilt. Boehringer will am Rande Kirchrodes für 40 Millionen Euro ein Tierversuchslabor bauen."
Quelle HAZ: http://www.haz.de/content/view/full/556149

Das entstehende Forschungszentrum für Tierimpfstoffe (vornehmlich für die Nutztierhaltung mit hohen Besatzdichten) wird dazu beitragen, die Massentierhaltung zu stärken und die Fehlentwicklung in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung voranzutreiben. Immer mehr leidensfähige Mitgeschöpfe, die fast immer eng zusammengepfercht und bei Dämmerlicht vegetieren müssen, werden ausgebeutet.

Seit 2007 protestieren engagierte Tierschützer mit tatkräftiger Unterstützung durch Anlieger gegen den Bau des Forschungszentrums in Hannover. Immer mehr Menschen stehen Massentierhaltung und Tierversuchen kritisch gegenüber.

In Deutschland werden zurzeit immer größere Tierhaltungen gebaut oder bestehende erweitert. Agrarfabriken mit 90.000 Schweinen, 800.000 Legehennen und 500.000 Masthühnern warten auf ihre Genehmigung oder sind bereits in Betrieb.

Dahinter steht ein korruptes, unmoralisches System. Die EU und die Bundesregierung lockern zahlreiche Umweltgesetze und subventionieren mit Steuergeldern dieses zerstörerische System.

Profitierende dieser tierausbeutenden Praktiken sind die Betreiber der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung mit hohen Besatzdichten sowie die Pharmaindustrie (der Umsatz durch die Vermarktung von Impfstoffen für Nutztiere bei Boehringer stieg von 108 Mio Euro in 2007 auf 300 Mio Euro in 2008 – Tendenz steigend).

Die Verantwortlichen, aber auch die breite Masse der Bürger verharren weiterhin unbeweglich in ihrer aus Unwissenheit und Ignoranz entspringenden Grausamkeit.

Freitag, 11. Juni 2010

Wietze = Boom der Massentierhaltung in Niedersachsen


In Deutschland werden zurzeit immer größere Tierhaltungen gebaut oder bestehende erweitert. Agrarfabriken mit 90.000 Schweinen, 800.000 Legehennen und 500.000 Masthühnern warten auf ihre Genehmigung oder sind bereits in Betrieb. Es wird intensiv in die Massentierhaltung investiert und Bauern werden abhängig gemacht. So bekommen sie z.B. die Kücken aus Brütereien und das Futter (meist nicht gekennzeichnetes, importiertes Gensoja) aus Südamerika.

Schweinemast-Anlage bei Argestorf
Kapazität von 1936 Mastplätzen. Ab 2000 Plätzen wäre eine öffentliche Beteiligung im Genehmigungsverfahren erforderlich.

Bruteierproduktion bei Degersen
Elterntierhaltung mit 24000 Hennen und rund 2100 Hähnen, die befruchtete Eier produzieren. Das Genehmigungsverfahren wird im „kleinen BImSch-Verfahren" durchgeführt. Das bedeutet, die Öffentlichkeit muss bei weinger als 40000 Hennen nicht beteiligt werden. Genehmigungsbehörde ist die Region Hannover. Der Bau soll möglichst im Frühjahr beginnen. Die Produktion von Bruteiern, die wöchentlich zweimal abgeholt werden, soll im Herbst anlaufen.



Diese Großmastbetriebe drängen nun in die sogenannten Gunstregionen, wo Luft und Wasser noch sauber sind, wo man die Grenzwerte (Feinstaub, Ammoniak, Abwasser, Geruch, ...) noch weitgehend einhalten kann. Das wiederum ist auch eine Gefahr für die bäuerlichen Landwirte. Denn wo ein Großmäster die Grenzwerte bereits ausgeschöpft hat, kann sich selbst ein kleinerer bäuerlicher Betrieb nicht mehr niederlassen.

In Wietze soll nun Deutschlands größter Schlachthof mit einer Kapazität von 135 Millionen Tieren pro Jahr (ca. 2,6 Millionen Schlachtungen pro Woche) entstehen. Um diesen Schlachthof der Firma Rothkötter auszulasten, bedarf es entlang dieser sog. Hähnchen-Highways um die 400 Tierfabriken mit jeweils bis zu 40.000 Masthühnern. So sind beispielsweise zwei solcher Megaställe im Landkreis Holzminden geplant.

Der Großschlachthof in Wietze wird von der Landesregierung mit mehreren Millionen Euro subventioniert. Das finanziert sich aus dem Topf der Agrarsubventionen, dem zweitgrößten Haushaltsposten, mit dem überwiegend die Massentierhaltung gefördert wird. Zudem wird der Export von Fleisch subventioniert um auf dem europäischen Markt wettbewerbsfähig zu sein. Die Produktion in den entstehenden Massentierhaltungsanlagen ist überwiegend für den Export gedacht. Freilandhaltung und ökologischen Landbau betreibende Bauern erhalten dagegen keine Subventionen und werden massiv aus dem Markt gedrängt.

Derzeit drängen drei große Konzerne auf den Markt, Wiesenhof, Rothkötter und Stolle. Sie versuchen, die Landwirte in die "Lohnmästerei" hineinzudrücken. Nach offiziellen Zahlen der Landwirtschaftskammer verbuchen 1/3 der Landwirte in der Hähnchenmast jetzt schon rote Zahlen. Massive Überkapazitäten werden befürchtet, denn die Nachfrage an Hähnchenfleisch in Deutschland ist nicht gestiegen, sondern stagniert. Der gesamte Fleischkonsum pro Kopf ging in den letzten 5 Jahren um 2 Kilo zurück.

In Regionen wie dem Emsland, in denen eine solche Massentierhaltung bereits besteht, wehren sich immer mehr Gemeinden indem sie z.B. versuchen, über Bebauungspläne (sehr kostenintensiv) den Bau dieser riesigen Mastanlagen zu verhindern oder zumindest zu erschweren, womit sie sich gegen die Landesregierung stellen, die versucht, solche Vorhaben über zweifelhafte Erlasse dennoch durchzusetzen.

So müssten Mastställe eigentlich einen Abstand von 150 Metern zu Wäldern einhalten da durch die Exkremente der Tiere in den Ställen eine hohe Konzentration von Ammoniak entsteht und entweicht. Die Landesregierung deklariert die Wälder jedoch kurzerhand zu fiktiven Wäldern (kein richtiger Wald, nur aufgeforstet u.ä.) um gesetzliche Bestimmungen zu umgehen und solche Stallbauten dennoch durchzusetzen.

Früher bekam ein bäuerlicher Betrieb eine Baugenehmigung für Ställe nur, wenn das Futter zu mehr als 50% selbst angebaut wurde. Heute muss nur noch der Besitz einer gewissen Anzahl an landwirtschaftlichen Flächen nachgewiesen werden. Auf den Feldern wird dann jedoch oftmals etwas anderes, wie z.B. Mais für Biogas, angebaut und das Futter überwiegend importiert.

Doch nicht nur Tiere und Wälder leiden unter den Großmastställen. So haben die Einwohner in der Umgebung mit dem entweichenden Geruch zu kämpfen. Bis zu 15% der Jahresstunden (das sind 55 Tage) darf es gemäß der Geruchsemissionsrichtlinie für die Anwohner "stinken". Sind es mehr als 55 Tage im Jahr, hat man als Einwohner die Möglichkeit (vorausgesetzt man kann es nachweisen), dagegen vorzugehen und Filter zu verlangen, die in der Hähnchenmast keinesfalls die Regel sind.

In der Hühnermast fallen zudem pro 40.000er Stall 4 kg Feinstaub pro Jahr an, der ungefiltert in die Umgebung entweicht. In Intensivtierhaltungsregionen wie Cloppenburg, Vechta und Emsland wurden erhöhte Raten von Atemwegserkrankungen bei Kindern statistisch nachgewiesen. Solche erheblichen Stäube und Keime sind auch für die Mitarbeiter, die in den oft hermetisch abgeschlossenen Mastställen arbeiten, als Gefahrenstoffe anerkannt.

Dieser Trend in Richtung Industrialisierung ist bei einem Großteil der Bevölkerung unerwünscht. Eine ganze Reihe von Orten in Niedersachsen (z.B. Bad Münder) hat sich bereits weitgehend erfolgreich gegen Schweine- und Hühnermastställe gewehrt. Holzminden setzt sich derweil gegen eine geplante Ziegenfabrik im Landschaftsschutzgebiet ein.

Seit 26.07.2002 ist in Deutschland der Tierschutz (für Wirbeltiere) als Staatsziel im Grundgesetz verankert. Seitdem hat sich die Situation der Tiere, vor allem der sog. "Nutztiere", nicht verbessert. Die Haltungsbedingungen in der Hähnchenmast haben sich wieder verschlechtert. 20 qcm stehen einem Huhn in einer Masthaltung mit 40.000 Hühnern gesetzlich zu. Das war einmal mehr und wurde vom Bundesrat auf Drängen des Landes Niedersachsen wieder reduziert.

Die durch Ministerpräsident Wulff nominierte Agrarministerin, Frau Grotelüschen, kommt aus der Branche. Ihrem Mann gehört der zweitgrößte „Mastputen-Brüterei und Mastputen-Zerlegungs“ Betrieb Deutschlands (Brüterei Ahlhorn). Sie arbeitete dort als Prokuristin mit. Damit sitzt die Massentierhaltungs-Lobby nun direkt im Ministerium.
Grotelüschen: „Jedes Tier, das verenden würde, stellt einen wirtschaftlichen Verlust dar. Das kann nicht in unserem Interesse sein.“ ... „Mit dem Geflügelschlachthof (in Wietze) werden Arbeitsplätze entstehen, die auch dazu führen, dass Handwerksbetriebe Arbeit bekommen und davon profitieren werden.“
Quelle: Agrarministerin verteidigt sich gegen Kritik

Ein Bericht über deutsche Schlachthäuser und Ausbeutung von Arbeitskräften aus Osteuropa