Freitag, 16. Oktober 2009

Permakultur und Selbstversorgungswochenende in Papendorf

Vom 09.-11.10. war Vegaversum auf einem Permakultur/Selbstversorgungswochenende in Papendorf, vor Usedom.

Was den praktischen Teil angeht, so gingen wir Samstag und Sonntag auf das Grundstück eines mit den Veranstalterinnen befreundeten jungen Paares, die ein paar Häuser weiter seit einiger Zeit ein Grundstück mit einer alten Doppelhaushälfte, einem alten Waschhaus und einer kleinen Scheune hatten und derzeit noch in einem Bauwagen auf dem Grundstück wohnen, bis der Aus- und Umbau fertig ist.

Dort sollten wir dann das in der Theorie Gelernte umsetzen und das Grundstück nach permakulturellen Prinzipien "beplanen". Also vorherrschende Windrichtungen, Sonneneinstrahlung, Bodenbeschaffenheit, Feuchtigkeit/Trockenheit, etc. beachten bei der Planung von Beet, Brennholz, Teich, Komposttoilette, etc.

Das Interessanteste für uns war das Anlegen eines "Schicht-Mulch-Beets".
Die Wildwiese wurde dafür nicht erst umgegraben, sondern es wurden nasse Kartonlagen ausgelegt, auf die man dann Kompost, Trester (in dem Fall Rückstände von gepressten Weintrauben), Pferdemist und abgemähten Wiesenpflanzen (Beinwell soll da ganz gut sein wegen hohem Stickstoffgehalt) schichtete.

Wir durften dann Samstagabend in das Strohballenhaus der (Schwieger)Eltern des jungen Paares, um dort Filme zum Thema zu gucken. Ich finde Strohballenhäuser sowieso toll, aber das war nun die Krönung! Von außen und innen sehr elegant und edel, aber alles aus natürlichen Materialien.

Wir sahen dort einen Film über einen Engländer (Ben Law), der dort ausnahmsweise die Genehmigung erhielt, sein Strohballenhaus mitten im Wald zu bauen! Unter seinen Helfern war wohl nur einer, der Erfahrung in Sachen Strohballenhausbau hatte, aber trotzdem war der Bau innerhalb von sieben Monaten fertig. Wie wir dort erfuhren, gab es England eine Serie, die über die Stadien des Hausbaus berichtete. In England scheint man bzgl. Permakultur scheinbar sowieso um einiges weiter zu sein als in Deutschland. Auch Ausbildungsmöglichkeiten betreffend.

Auch Ben Laws Haus ist eine Schönheit geworden. Alle Materialien stammen direkt aus dem Wald (Holz), dem nahen Fluss (Lehm) und den angrenzenden Feldern (Stroh). Auch die Inneneinrichtung machte er in Eigenbau, da das unter anderem zu seinen beruflichen Tätigkeien gehört. Und er ist nach meiner Erinnerung autark in Sachen Ernährung, Energie und Wasser. Toll!
Ben Law on Channel 4

http://de.wikipedia.org/wiki/Permakultur
www.siebenlinden.de
www.permakultur-akademie.net
www.eurotopia.de
www.gegenseitig.de
www.veganorganic.net
http://www.kraeutergarten-pommerland.de/garten/index.html

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