Donnerstag, 15. Oktober 2009

3. Tag der Dörfer: Dörfliche Eigeninitiative und die Lebendigkeit von Dörfern


Vegaversum on Tour auf der Suche nach Möglichkeiten zu den Themen Selbstversorgung und Permakultur.
Zur Permakultur folgt ein separater Post.


Veranstalter
: Arbeitsgemeinschaft Lebendige Dörfer
Brandenburg 21 - Verein zur nachhaltigen Lokal- und Regionalentwicklung im Land Brandenburg e.V. in Kooperation mit der Gemeinde Schönfeld und der LAG Uckermark
www.lebendige-doerfer.de

am 19. September 2009 im Dorphus in Klockow / b. Prenzlau Uckermark

Arbeitgruppe 3: Arbeit + Erwerb / Einkommen im ländlichen Raum

Ausgangspunkt
Es sollen die besonderen Möglichkeiten des Lebens auf dem Dorf genutzt werden, um zusätzliche Erwerbsmöglichkeiten (wie z.B. landwirtschaftlichen Nebenerwerb) zur Verbesserung der individuellen Einkommenssituationen (insbesondere bei Rentnern u. Arbeitslosen) zu schaffen. Aber auch Nischen sollen aufgetan werden und entwickelt werden, die insbesondere auf dem Land möglich sind (wie z.B. Wiederanlage oder Pflege vorhandener Streuobstwiesen, Erzeugung von Wildkräutersaatgut; Wasserwanderstützpunkte, Fahrradverleihe, Rufbusse, Mitfahrzentralen, ...) Hier sollten der Phantasie nicht vorzeitig Grenzen gesetzt, Anregungen aufgenommen und weitergegeben werden. Dazu soll der Erfahrungsaustausch hier dienen.

Ergebnis der Arbeitgruppe
Konsens bestand darin, etwas Dauerhaftes zu schaffen. Ein Forum um mit den vorhandenen Potentialen, Menschen, Unternehmen, Geschäftsideen, Gärten, Wiesen und Produktionsmitteln etwas jenseits des klassischen Unternehmertums zu schaffen.

Es soll etwas für Menschen geschaffen werden, die vom Arbeitsmarkt fern sind, was bereits ins Unternehmerische mündet. Das ist sozusagen die Quadratur des Kreises, da dem Arbeitnehmer der Arbeitsmarkt verschlossen bleibt wenn er nicht über die notwendigen Qualifizierungen verfügt, bzw. eine hohe Leistungsfähigkeit und -bereitschaft aufweist um als Unternehmer tätig werden zu können. Wie kann man Menschen, die vom Arbeitsmarkt fern sind, motivieren, sich „unternehmensnah“ zu qualifizieren? Was kann darüber hinaus noch für die unternehmensnahe Qualifikation von Menschen unternommen werden, z.B. für die Unternehmensgründung eines Sozialbetriebes? Eine solche Qualifizierung muss sich immer auch an den Bedürfnissen des Marktes orientieren.

Selbsthilfe für fähige Menschen und sozialstaatliche Unterstützung für Arbeitslose, die nicht selbständig, selbsthilfebefähigt sind. Zum Beispiel ein 1-Euro-Job mit staatlich geförderter Qualifizierung, die zeitlich begrenzt ist, danach eine Interessengemeinschaft von Menschen, die in die Existenzgründung und Vermarktung hinein geführt werden. Hierfür werden aber auch weiterführende Fördermöglichkeiten benötigt, die es neben ABM, 1-Euro-Jobs und Existenzgründung derzeit nicht gibt. Vor Jahren gab es in Niedersachsen Sozialbetriebe (mit einer degressiven Förderung über 5 Jahre), in denen arbeitslose Menschen in ein normales Unternehmen hinein gefördert wurden.

Nutzung von endogenen Potenzialen der Menschen im Dorf, z.B. der vorhandenen Gärten um etwas für den lokalen Markt zu tun, ohne dass eine Unternehmensgründung mit all ihren Risiken im Vordergrund steht. Hier bieten sich z.B. Erzeuger–Verbraucher Gemeinschaften für die Dorfversorgung an. Der Absatz der Lebensmittel (Brot, Gemüse, Obst) und/oder regenerativer Energien (über Wind, Solar) durch die Verbraucher (Familien im Dorf) ist gesichert. Auch bei der Subsistenz (Selbständigkeit) über Gartenanbau und Selbstversorgung kann man nichts falsch machen. Bei weiterer Professionalisierung kann man sich immer noch Gedanken über regionale Wertschöpfungsketten, Witschaftsvereine oder eine Unternehmensgründung machen.

Beispiel: Die Selbstversorger-Gemeinschaft im LebensGut Lübnitz

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