Freitag, 20. November 2009

Ewig strahlend: Kernwaffen, Kernkraftwerke, Atommüll

Während die Gefahren der Erderwärmung immer mehr ins öffentliche Bewusstsein dringen, preisen Industrielle und Politiker die Atomkraft als die geeignetste Energiequelle der Zukunft an: sauber, kontrollierbar und gefahrlos für Umwelt und Gesundheit. Für den Verbraucher ist es schwer, den Wahrheitsgehalt dieser Aussagen zu beurteilen. Der Dokumentarfilm "Albtraum Atommüll" versucht, Licht ins Dunkel zu bringen.
(arte-Text)
  • 1870 Atombombentests seit 1945, davon 500 in der Erdatmosphäre

  • 463 Kernreaktoren sind weltweit in Betrieb, das erste zivile Kernkraftwerk wurde 1954 in Betrieb genommen

  • 52 Kernraektoren sind weltweit im Bau

  • 135 Kernraektoren sind weltweit geplant

Die in Folge der Atombombentests, Kernreaktoren, Kernforschungsanlagen, Wiederaufbereitung und verantwortungslosen Entsorgung von Atommüll in der Umwelt freigesetzten, radioaktiv verseuchten Partikel haben sich über den ganzen Planeten verteilt und führen gegenwärtig und zukünftig zu Krankheiten bei Mensch und Tier.

d-radio: Ewig strahlend? Das radioaktive Erbe der Atomtests von Achim Nuhr vom 06.11.2009, 19:15 Uhr

Lnk: Auswirkungen von Atomwaffentests seit dem Beginn im Jahre 1945

Seit Beginn des Atomzeitalters ist die Endlagerung des Atom-Mülls noch immer ungelöst. Es gibt keinen Energieträger, der im entferntesten so gefährlich ist wie die Spaltprodukte der Kernenergie.


Gefahren, Kritik und Skandale

  • Eine sichere Lagerung von Atommüll für hunderttausende von Jahren ist nicht realisierbar.

  • Von 1954 bis 1982 wurden ca. 100.000 Tonnen schwach- und mittelradioaktive Abfälle unter Führung der OECD im Nordatlantik versenkt.

  • Die Wiederaufarbeitungsanlage La Hague entsorgt auch heute noch täglich 400 Kubikmeter radioaktives Abwasser über ein viereinhalb Kilometer langes Rohr in den Ärmelkanal. Dieser Vorgang ist legal.

  • „Geringe“ Mengen radioaktiver Stoffe gelangen permanent über den Schornstein von Kernkraftwerken in die Luft oder werden über das Abwasser an die Umgebung abgegeben.

  • Mindestens 32 Schiffe mit Gift- und Atommüll wurden in der Adria, dem Thyrrenischen Meer und vor den Küsten Afrikas versenkt.

  • Die kirgisische Stadt Mailuusuu ist umgeben von 36 nicht gesicherten Lagern von Uranabfällen und zählt zu den zehn am schlimmsten verseuchten Gegenden der Erde.

  • Derzeit droht der Abrutsch von 180.000 Kubikmetern Uranschlamm in einen Fluss, wodurch das Trinkwasser in Kirgisistan und Usbekistan radioaktiv verseucht würde.

  • In der Stadt Sewersk, in der mehr als 100.000 Menschen leben, lagern knapp 13 Prozent des französischen radioaktiven Abfalls in Kontainern unter freiem Himmel auf einem Parkplatz.

  • Eine epidemiologische Studie im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz im Jahr 2007 zeigte eine signifikant erhöhte Leukämie-Rate bei Kindern in der Nähe (5 km) von Kernkraftwerken.

  • Bei einer Nettostromerzeugung in Deutschland von 553 Mrd. kWh im Jahr 2008 wurden rund 387 Tonnen radioaktiver Abfall produziert, der für Jahrtausende extrem gefährlich für Mensch, Tier und Umwelt ist.

  • Seit etwa 3 Generationen (60 Jahren) nutzt man Kernenergie. Für den dabei anfallenden hochradioaktiven Müll müssen mindestens 10.000 Generationen (200.000 Jahre) Sorge tragen.

  • Auch durch den Abbau von Kohle wird Radioaktivität freigesetzt, denn in Kohle sind Spuren strahlender Substanzen wie Uran enthalten. Beim Kohleabbau über Tage, vor allem beim Verbrennen der Kohle in Kraftwerken, gelangen diese in die Luft. In der Umgebung von Kohlekraftwerken können sogar höhere Belastungen gemessen werden als in der Nähe von Kernkraftwerken.

Wiedereinmal zeigt sich, dass die „Wirtschaftskapitäne“ für ihren Gewinn den verantwortlichen Umgang mit unseren Ressourcen und mit dem Leben hintenanstellen. Profit kennt kein ethisches Bewusstsein, nur Bilanz und Erfolgsrechnung.

Video: Atom-Müll - das weltweite Dilemma, Vortrag von Günter Albert Ulmer (auf Alpenparlarment)

Wenn Recht zu Unrecht wird, dann wird Wiederstand zur Pflicht!
Informieren Sie sich bitte umfassend und investieren Sie in die Erzeugung von Wind-, Wasser- und Solarenergie, z.B. indem sie Ökostrom beziehen.

Anti-Atom-Termine findet man hier: http://www.contratom.de/main/termine/index.php
http://www.ausgestrahlt.de/hintergrundinfos/scheinargumente-widerlegen.html
http://100-gute-gruende.de/lesen.xhtml
http://www.atomausstieg-selber-machen.de/
http://www.castor.de/index.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Kernenergie_nach_L%C3%A4ndern
http://de.wikipedia.org/wiki/Atomkraftwerk
http://de.wikipedia.org/wiki/Atomm%C3%BCll

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