Neben der Befriedigung unserer Grundbedürfnisse sucht die Mehrheit der Menschen nach Erfüllung materieller Wünsche. Das Kaufen immer neuer, besserer Produkte ist zur Gewohnheit, zu einem Grundbedürfnis und vorherrschenden Lebenssinn geworden. Ein erfülltes Leben wird oft gleichgesetzt mit dem Konsum von Genussmitteln sowie der Verfügbarkeit und Nutzung von Gegenständen und Besitztümern, die wir nicht wirklich brauchen.
Das Mittel zum Lebenszweck, dem Konsumismus, ist die Erwerbstätigkeit. Wir sind zu Angestellten eines auf Profit und Wachstum ausgerichteten Systems geworden. Dieses System bedient sich der Werbeindustrie um Konsumsklaven heranzuzüchten. Folglich fördert die Beschäftigung in einem solchen Ausbeutungssystem nicht die Erziehung von freien und souveränen Bürgern. Stattdessen suchen wir unser Heil in grenzenlosem Konsum. Der vom Konsumsystem geförderte Egoismus lässt uns eine "Nach mir die Sintflut" Haltung einnehmen. Blind für die Folgen unseres Handelns verlangen wir, verwöhnten Kindern gleich, nach den beworbenen Produkten.
Jenseits von Einsicht, Vernunft und Verantwortung führt uns der Konsumismus in eine kollektive Infantilisierung. Wir sind zu Marionetten geworden, die ihrer Arbeit nachgehen, um sich anschließend eine Menge oft nutzloser Konsumgüter zu kaufen, die uns nur kurzfristig Befriedigung verschaffen.
Ein Ausstieg aus der vom Konsumsystem geschaffenen Unmündigkeit und Abhängigkeit bedarf einer Befreiungsstrategie und der eigenen Aktionsbereitschaft.
Es geht hierbei nicht um eine "Alles oder nichts" Haltung. Im Rahmen der eigenen Möglichkeiten kann jeder seinen persönlichen Beitrag für die eigene Unabhängigkeit leisten. Erst wenn wir anfangen, den Status quo zu verändern, werden wir erkennen, wieviel Lebenssinn sich uns auch (oder gerade) jenseits kurzweiliger materieller Güter bietet.
Verantwortungsbewusstes Konsumverhalten, welches nicht zu Lasten von Mensch, Tier und Umwelt geht, wird das System zum Wohle aller verändern.
http://www.konsumismus.com/DOWNLOADS.htm
Bericht Attac Konsumkritische Stadtführung in Augsburg
Montag, 29. März 2010
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